Mai 2010

Mit viel Arbeit wurde die Wintersaison 2009 / 10 beendet. Das Unterwasserschiff verlangte eine Restaurierung mit neuer Grundierung und Antifouling und der Dieseltank mußte gereinigt werden. Dennoch waren wir guter Dinge und hatten viele Pläne.Wir wollten die Pfingsttage nutzen, um durch das Schießgebiet Puttlos der Bundesmarine zu fahren, damit wir auf kurzer Strecke nach Fehmarn gelangen konnten.



Auf zu neuen Ufern

Probleme mit meinem Wagen zwangen mich das Auto noch vor Pfingsten in die Werkstatt zu geben. Da ich noch einige Arbeiten an Bord vor der Reise zu erledigen hatte und ich dafür den „großen“ Wagen brauchte, waren wir jetzt gekniffen. Der Wagen wurde erst nach Pfingsten fertig und damit war die Reise nach Fehmarn ins Wasser gefallen. Auch das Wetter lud nicht wirklich zum Segeln ein. Regen und Kälte ließen uns den verspäteten Start immer weiter nach hinten verschieben. Jetzt oder nie. Wir saßen schon seit Tagen auf gepackten Koffern und beschlossen, unabhängig von der Wetterlage nun endlich zu starten. Aus Fehmarn sollte Eider, Schlei oder Cuxhaven werden. Mehr Zeit hatten wir nicht mehr.

Zu unchristlicher Zeit wollten wir den Ebbstrom nutzen um elbabwärts Richtung Brunsbüttel zu fahren. Kaum abgelegt fing es auch schon wieder an zu regnen, sodaß wir kurz vor Glückstadt beschlossen den Hafen anzulaufen. Wirklich weit waren wir nicht gekommen. Kaum fest gemacht klingelte das Handy und ein Kunde drohte mit Arbeit. Ausgerechnet in der Zeit, in der wir nun segeln wollten. Aber als Selbstständiger kann man sich das nicht immer aussuchen und so nahm ich den Job an. Damit wurde uns auch die Entscheidung abgenommen auf welchem der vorher genannten Ziele wir nun segeln wollten. Der Kurs hieß nun Cuxhaven. Mein Kunde wollte, daß ich dort für ihn einige Filmaufnahmen durchführe. Die Aufnahmen sollten am Freitag stattfinden und so konnten wir entspannt Cuxhaven ansteuern. Das Wetter wurde besser und so wurde der Weg bis zur Elbmündung zum Vergnügen. Die letzten Meilen zwischen Brunsbüttel und Cuxhaven lieferten wir uns mit einem weiteren Segler eine kleine Wettfahrt, die er schließlich, bedingt durch einen Fahrfehler von mir, gewann.

Der Arbeitstag war herrlich. Schönstes Wetter und interessante Aufgaben an Bord eines Forschungsschiffes ließen den Tag zum Genuß werden. Nach Feierabend beschlossen wir bei einem sundowner den kommenden Tag mit einem Ausflug nach Neuwerk zu füllen.



Neuwerk war über viele Jahre ein lang ersehntes Ziel, das wir mit unserem alten Schiff einer Skorpion von Feltz anlaufen wollten. Vom Tiefgang hätte es gepaßt, aber leider kam es nie dazu. Nun ging es per Touristen-Dampfer ab nach Neuwerk. Die zu Hamburg gehörende Insel in der Elbmündung empfing uns bei strahlendem Sonnenschein und wir genossen die wenigen Stunden die uns bis zur Abfahrt des Schiffes blieben mit einem herrlichen Rundgang.

Zurück in Cuxhaven beendeten wir den Tag mit einem gemütlichen Abendbrot und verkrochen uns auch bald in die Koje, denn Seeluft macht bekanntlich müde.

Dies war der Scheitelpunkt unserer Urlaubszeit. Nun ging es wieder ab in Richtung Hamburg über Otterndorf, Freiburg und Stade.